Die EU-Kulturförderung soll in der neuen EU-Kommission bei der designierten Kommissarin Marya Gabriel (Bulgarien) angesiedelt werden. Der Titel der Generaldirektion soll „Innovation and Youth“ lauten, von Kultur kein Wort mehr. Der Deutsche Kulturrat bedauert dies sehr, sieht darin aber die Fortführung einer negativen Entwicklung, die sich schon seit vielen Jahren abzeichnet.
Für das kommende Jahr stehen aus den EU-Kulturförderprogrammen für alle Mitgliedsstaaten (27 bzw. mit GB 28) sowie assoziierte Staaten wie Norwegen oder Island gerade einmal 78,8 Millionen Euro zur Verfügung. Im Vergleich, allein in Deutschland wurden im Jahr 2015 mehr als zehn Milliarden Euro für Kulturförderung ausgegeben.
Außerdem darf nicht vergessen werden, dass die zukünftige EU-Kommission neben der marginalen Kulturförderung in anderen geplanten Generaldirektionen, wie Digitalisierung (Margrethe Vesthager), Internationale Handelsabkommen (Phil Hogan) und Binnenmarkt (Sylvie Goulard) massiv mittelbar Kulturpolitik betreiben wird.